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Interview mit Intendant Julian Rachlin

Wie ein Schmuckkästchen, klein aber fein – so beschreibt Julian Rachlin das HERBSTGOLD – Festival in Eisenstadt. Nach seinem erfolgreichen Debüt 2021 freut er sich bereits auf den September: Dann stehen musikalische Hochgenüsse ganz im Zeichen des Mottos „Leidenschaft“ an.

2021 fungierten Sie erstmals als Künstlerischer Leiter des HERBSTGOLD – Festivals. Wie waren Ihre ersten Eindrücke?

Als ich damals das Angebot für diese wundervolle Aufgabe bekam, zögerte ich keine Sekunde, es anzunehmen. Zumal ich auch die Möglichkeit hatte, die Seite zu wechseln: Als Dirigent und Solist werde ich weltweit eingeladen und nun kann ich die Rolle des Einladenden einnehmen. Aus programmatischer Sicht war es mir wichtig, Etabliertes beizubehalten – wie etwa den Fokus auf Klassik, Jazz sowie Balkan- und Roma-Sounds – und neue Highlights zu setzen. Unser Ziel ist es, HERBSTGOLD zu einem Leuchtturm in der internationalen Festivallandschaft zu machen. Mit dem letztjährigen Auslastungserfolg, der sogar die Vorjahresergebnisse übertrifft, haben wir die Bestätigung bekommen, dass wir auf einem guten Weg sind.


Was waren Ihre persönlichen Highlights?

Es ist natürlich eine Besonderheit, die Musik Joseph Haydns am Originalschauplatz zu spielen und für das Publikum erlebbar zu machen. Daher gab es auch einen Schwerpunkt auf die Werke des „Vaters” der Wiener Klassik. Außerdem kann man nirgendwo sonst Weltstars wie Yuja Wang mit dem Mahler Chamber Orchestra, Aida Garifulina oder Daniel Harding so nah erleben.


Wie lautet das Motto für 2022? Warum wurde dieses gewählt?

2022 lautet das Festival-Motto „Leidenschaft“! Der Begriff der Leidenschaft ist für die Welt der Kunst natürlich ein ganz wesentlicher. Die Leidenschaft, die Passion, der Enthusiasmus, die ekstatische Begeisterung für ein Leben im Mittelpunkt der Musik beschreiben auch sehr präzise meine Lebensphilosophie, aber auch die vieler der Künstlerinnen und Künstler, die ich zur sechsten Ausgabe von HERBSTGOLD nach Eisenstadt geladen habe.


Worauf dürfen sich die Besucher freuen?

Das Konzert des Chamber Orchestra of Europe, einem der besten Klangkörper der Welt und unser neues Residenzorchester, mit Sir András Schiff, wird sicher ein Höhepunkt des Festivals. Eine weitere Sensation ist auch der Auftritt von Hollywood-Legende John Malkovich. Johann Sebastian Bachs Goldberg Variationen werden in einer nur sehr selten gehörten Streichtrio-Version aufgeführt. Cornelius Obonya und seine Ehefrau Carolin Pienkos werden zusammen die Mozartoper „Bastien und Bastienne” inszenieren. Mit einem spannenden themenbezogenen Programm bilden Stermann & Grissemann einen dramatischen und faszinierenden Kontrapunkt im Festivalprogramm. Das Janoska Ensemble wird wieder bei dem Jazz- wie auch dem Weltmusikabend mitwirken.



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